Wenn Eltern sich trennen, sind nicht nur Kinder betroffen, sondern auch die Großeltern-Generation.
Auch für diese ändert sich viel im Kontakt zum eigenen Kind, zum Schwiegerkind und zu den Enkeln.
Die Situation kann Kinder stark belasten
Wer auch immer an dem Streit zwischen Eltern und Großeltern schuld ist, viele setzen im Kampf um die Macht die Enkel als Druckmittel ein. Die Kinder erzählen dann beispielsweise, dass sie ihre Großeltern nicht mehr besuchen sollen oder dass sie Oma kein Küsschen mehr geben dürfen.
Manche Konflikte gehen so weit, dass den Enkeln verboten wird zu sagen, dass Sie ja zwei Omas und Opas haben oder ihnen wird verboten, ihre Großeltern auf der Straße zu grüßen. Für die Kleinen kann so eine Situation extrem belastend sein. Viele Eltern und Großeltern wissen gar nicht, was sie mit ihrem Streit bei den Kindern anrichten.
Konflikte dürfen nicht auf das Kind übertragen werden
Besonders wichtig ist daher, dass die Erwachsenen sich bemühen, den Konflikt untereinander auszutragen, ohne die Kinder mit hineinzuziehen.
Auf keinen Fall sollte man beispielsweise versuchen, hinter dem Rücken der Eltern, Kontakt zu den Enkel aufzunehmen. Dadurch gerät das Kind in einen schwierigen Loyalitätskonflikt, weil es entweder die Eltern anlügen oder die Großeltern verraten müsste.
Was können wir raten
Auch wenn ein Treffen erst einmal nicht möglich ist, können Großeltern versuchen, die Bindung zu ihren Enkeln weiter zu pflegen. Ich schlage vor, mit den Eltern zu sprechen und ihnen zu erklären, dass man ihren Wunsch nach Abstand akzeptiert. Gleichzeitig kann man aber darum bitten, mit dem Enkelkind ein Minimum an direktem Kontakt halten zu dürfen, damit das Kind merkt, dass die Großeltern weiter an es denken. Vielleicht kann man vereinbaren, dass Postkarten und Päckchen erlaubt sind, oder dass die Großeltern mit ihrem Enkelkind e-mailen und telefonieren dürfen und den Enkelkindern die Situation erklären.
Großeltern haben Rechte auf ihre Enkel
Großeltern sollten eine Kontaktsperre nicht zu lange hinnehmen. Je mehr Zeit vergeht, desto höher wird das Risiko, dass die Enkel negativ beeinflusst werden können und es zu einer Entfremdung zwischen Enkelkindern und Großeltern kommen kann. Man sollte daher auch den baldigen Weg vor Gericht nicht scheuen, wenn alle Versöhnungsangebote ausgeschlagen wurden. In Deutschland haben Großeltern ein Recht auf ihre Enkel, so dass der Richter unter Umständen entsprechende Umgangsregelungen anordnen können, wenn dieser dienlich ist.
Grundsätzlich ist es wichtig, dass Betroffene in so einer Situation ruhig bleiben und nicht aufgeben.
Wunder gibt es immer wieder
Bei uns häufen sich die Wunder. Immer wieder berichten Großeltern, dass sie endlich wieder Kontakt zu ihren Enkeln haben dürfen.
„Wie wird es weitergehen?“
„Welche Rechte habe ich?“
„Habe ich etwas falsch gemacht?“
„Was kann ich tun?“
„Muss ich etwas tun?“
Das sind einige der bewegenden Fragen, auf die wir Antworten finden wollen bei unseren Treffen. Wir werden uns mit dem beschäftigen, was sich durch eine Trennung verändert hat, was hilfreich für Kinder ist und welche Bedeutung den Großeltern dabei zukommen kann.
Der Erfahrungsaustausch steht in unserer Gruppe im Vordergrund.
Wir freuen uns auf Sie!
Ihre Ellen Kuhröber
Literatur
Wir schlagen vor ,folgendes Buch
Eine Oma beschreibt den Weg und Kampf um Oma zu sein
Es gibt Bücher, die man sich wünscht, dass sie geschrieben werden, weil sie aus dem Herzen sprechen – und dieses Buch ist so eines. Der Fall der Großmutter Ella K., ihres Sohnes und des Enkelkindes Lea ist in dieser Konstellation kein Einzelfall. Ella K. spricht vielen Menschen aus resignieren über kurz oder lang, manchmal nach einem Jahr, vielleicht nach zwei Jahren. Was bei Ihnen zurückbleibt, sich festsetzt ist meist tiefe Verbitterung und Resignation.
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